Ein großer Anteil der Arbeit in der Erwachsenenbildung wird von DozentInnen auf Honorarbasis geleistet. Schon bisher war es so, dass diese oft hochqualifizierten Bildungsfachleute mehr schlecht als recht bezahlt wurden. Die zeitweise erheblichen Einschränkungen während der Corona-Pandemie waren dann für viele TrainerInnen der Supergau. Entweder ihnen sind die Aufträge samt einkalkulierter Einnahmen von heute auf morgen weggebrochen oder sie waren gezwungen auf Online-Lehre umzusteigen. Meist war es eine Mischung von beidem.
Nicht jede/r verfügt über die technischen Voraussetzungen.
Aber längst nicht alle waren oder sind in der Lage aus einem Präsenzseminar mal eben so einen Online-Kurs zu machen. Viele mussten zunächst in die erforderliche Technik investieren. Ein neues Notebook, ein zusätzlicher Monitor, vielleicht eine externe Kamera und natürlich ein Headset. Dann galt es sich mit den unterschiedlichen Bildungsplattformen auseinanderzusetzen, notwendige Software zu installieren und den Umgang mit den verschiedenen Apps zu erlernen. Und auch eine stabile, schnelle Internetleitung ist noch nicht überall gegeben. All dies kostet Zeit, Geld und Nerven.
Die Vorbereitung guter digitaler Bildungsangebote ist zeitaufwendig.
Von wenigen eLearning-ExpertInnen abgesehen glich der Start in die digitale Erwachsenenbildung deshalb vielfach einer Art digitalem Frontalunterricht mit Powerpoint-Präsentation. Inzwischen hat sich manches verbessert. Aber der zusätzlich erforderliche Arbeitsaufwand ist häufig unverändert hoch geblieben. Und er wird bisher nur in den seltensten Fällen vergütet. Finanzielle Anreize für eine abwechslungsreiche und aktivierende Online-Lehre fehlen. Im Gegenteil – wer sich um qualitativ hochwertige und pädagogisch sinnvoll aufbereitete digitale Bildungsangebote bemüht zahlt regelmäßig drauf beziehungsweise tut dies unentgeltlich.