Erwartungsängste beeinträchtigen den Start digitaler Bildungsangebote

Keine Angst vorm Scheitern!

Wenn ich erwachsene Menschen behutsam an eine neue Sache heranführen möchte bevorzuge ich niedrigschwellige Angebote. Sie sollen möglichst ohne Vorwissen, ohne einschränkende Zugangsvoraussetzungen, ohne hohe Kosten, ohne Angst vor einem eventuellen Scheitern und ohne weitergende Verpflichtungen einfach daran teilhaben können. Erst wenn es mir auf diese Weise gelungen ist Kontakt herzustellen und Interesse zu wecken plane ich die nächsten Schritte – optimalerweise gemeinsam mit den Teilnehmenden um dem individuellen Lerntempo gerecht zu werden und so erfolgsversprechende Lösungen erabeiten zu können.

Aller Anfang ist schwer!

Mit mir selbst gehe ich ganz anders um. Das was ich mache will ich von Anfang an richtig machen. Ich strebe – ganz klar – nach Perfektion! Zum ersten Mal im Leben einen Live-Online-Kurs zu konzipieren, durchzuführen und auszuwerten bedeutet aber damit umzugehen, dass das was ich da auf die Beine stelle aller Wahrscheinlichkeit nach weder gut noch fehlerfrei ist. Ich bin zeitgleich Lehrende und Lernende. Eine zuletzt ungewohnte Erfahrung … Und zu allem Unglück schauen mir dabei nicht nur andere Menschen zu, sondern meine digitale Bildungsveranstaltung bleibt auch – zumindest in Fragmenten – dauerhaft auf irgendwelchen Smartphones, Tablets, Laptops oder Webservern gespeichert.

Weiterentwickeln und besser werden!

Im Hinblick darauf sind die innere Einstellung und die eigene Erwartungshaltung entscheidend. Sich als Anfänger auf etwas Neues einzulassen, sich die Freiheit nehmen Dinge auszuprobieren, sich Fehler zuzugestehen – Erfahrungen zu sammeln – gute und schlechte. Sich selbst Zeit und Raum geben für einen Lern- und Entwicklungsprozess. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen um dann – mit Hilfe konstruktiven Feedbacks statt knallharter Selbstkritik – allmählich wieder sicherer und fortlaufend besser zu werden.